Svenja Koch • 02.05.2024

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Lesezeit: ca. 5 Minuten (1.217 Wörter)


In der Entscheidung, einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren, liegt nicht nur die Möglichkeit, einem Tier ein liebevolles Zuhause zu geben, sondern auch eine Verantwortung, die Bedürfnisse des neuen Familienmitglieds zu verstehen und zu erfüllen. Doch bevor du dich für die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim entscheidest, solltest du einige wichtige Aspekte beachten, um sicherzustellen, dass die Entscheidung sowohl für dich als auch für den Hund die richtige ist.


Durch die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim unterstützt man eine gute Sache und hilft, das Leid des Tieres zu beenden. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu machen, dass man ab dann die volle Verantwortung für das Wohlergehen des Tieres übernimmt. Nach einer eventuell längeren Zeit im Tierheim, die durchaus auch traumatisch für die Tiere – je nach Stabilität des Charakters – haben kann, ist es umso wichtiger, ihm ein liebevolles und dauerhaftes Zuhause zu bieten. Stelle daher sicher, dass du Zeit, Platz und Ressourcen hast, um deinem Hund ein erfülltes Leben bieten zu können. Des Weiteren musst du davon ausgehen, dass du mehr Zeit als angenommen für die Eingewöhnung des Hundes in deinem Zuhause einplanen musst. Je nachdem, welche Erfahrungen das Tier bei seinen Vorbesitzern und ggf. auch im Tierheim gemacht hat – es bedarf u.U. viel Zeit und Geduld, um neues Vertrauen aufzubauen und eine intensive Bindung zwischen dir und deinem neuen Kameraden aufzubauen.


Jeder Hund hat unterschiedliche Bedürfnisse. Überlege, welcher Hund am besten zu deinem Lebensstil passt. Ein älterer Hund könnte besser zu einem ruhigen Haushalt passen, während ein junger, energiegeladener Hund mehr Aktivität und Training benötigt. Denke auch über die Größe des Hundes nach, die zu deinem Zuhause und deiner Lebenssituation passt. Ein großer Hund benötigt beispielsweise mehr Platz und Bewegungsfreiheit als ein kleinerer Hund.

Hier sind einige Fragen, die dir helfen können, den passenden Hund aus dem Tierheim für dich zu finden:

Lebenssituation: Lebst du in einer Wohnung oder einem Haus mit Garten? Hast du Kinder? Gibt es andere Haustiere im Haushalt? Einige Hunderassen passen besser zu bestimmten Lebenssituationen als andere.

Aktivitätslevel: Wie viel Zeit hast du täglich für Spaziergänge, Spiel und Training? Einige Hunde benötigen mehr Bewegung und Aktivität als andere.

Größe und Rasse: Möchtest du einen kleinen, mittelgroßen oder großen Hund? Hast du eine Vorliebe für bestimmte Rassen? Berücksichtige, dass verschiedene Rassen unterschiedliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben können und informiere dich vorab darüber.

Pflegeintensität: Bist du bereit, Zeit und Mühe in die Pflege des Hundes zu investieren? Einige Rassen benötigen regelmäßiges Bürsten, Trimmen oder sogar professionelle Pflege, wie beispielsweise Hunderassen mit lockigem Fell (Pudel, Labradoodles u.w.), mit langem Fell (Golden Retriever, Collies, Langhaardackel u.w.) oder Rassen mit Unterwolle (Bolonka, Havaneser u.w.).

Erfahrung mit Hunden: Hast du bereits Erfahrung mit Hunden oder wäre dies dein erster Hund? Einige Rassen erfordern mehr Erfahrung und Fachwissen in der Hundeerziehung und -pflege als andere.


Die genauen Voraussetzungen für die Adoption eines Hundes können je nach Tierheim, Züchter oder Organisation variieren, von der du den Hund adoptieren möchtest. Zunächst solltest du volljährig sein sowie stabile Lebensumstände vorweisen können, wie eine feste Unterkunft und ein angemessenes Einkommen. Wenn du zur Miete wohnst, musst du ggf. die Erlaubnis deines Vermieters einholen, um einen Hund zu halten. Einige Vermieter haben Beschränkungen hinsichtlich der Hunderassen oder der Anzahl der Haustiere, die erlaubt sind.

Das Tierheim möchte darüber hinaus sicherstellen, dass du verantwortungsbewusst bist und den Bedürfnissen des Hundes gerecht werden kannst.  Je nach Tierheim oder Organisation können spezifische Anforderungen gelten, z. B. ein umzäunter Garten für bestimmte Hunderassen oder die Bereitschaft, einen Hundetrainer zu konsultieren.


Informiere dich über das Tierheim, einschließlich seiner Geschichte, seiner Mission, seiner Bewertungen und seiner Arbeitsweise. Überprüfe dabei auch, ob das Tierheim akkreditiert ist und den Standards für Tierheime entspricht. Wenn soweit alles passt, vereinbare am besten einen persönlichen Besuch im Tierheim, um dir einen Eindruck von den Einrichtungen, den Bedingungen und der Betreuung der Tiere zu verschaffen. Unterhalte dich mit den Mitarbeitern, um mehr über ihre Arbeitsweise und ihre Haltung gegenüber den Tieren zu erfahren. In diesem Zusammenhang kannst du dich am besten auch gleich über den Adoptionsprozess des Tierheims erkundigen, einschließlich der Gebühren, der erforderlichen Unterlagen und der Voraussetzungen für potenzielle Adoptivfamilien. Kann das Tierheim alle erforderlichen Informationen und Dokumente bereitstellen?

Nach diesem Schritt ist es an der Zeit, potenzielle Hunde für die Adoption kennenzulernen. Hierzu ist es wichtig, dass du dir ausreichend Zeit nimmst, um mit den Hunden im Tierheim Kontakt aufzunehmen. Beobachte dabei ihr Verhalten, ihre Interaktion mit dir und anderen Menschen sowie ihre Reaktion auf die persönliche Ansprache und ggf. andere Reize. Sprich ausführlich mit dem Betreuungsteam vom Tierheim, um mehr über die Geschichte und den Charakter der Hunde zu erfahren, die für dich zur Adoption in Frage kommen. Hat der eine oder andere ggf. besondere Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die du wissen solltest? Einige Hunde benötigen möglicherweise spezielle Pflege oder Training.

Viele Tierheime bieten neben dem Angebot, einen Spaziergang mit deinem potenziellen Adoptions-Hund zu machen, ihn auch für eine kurze Testphase mit nach Hause zu nehmen. Nutze unbedingt diese Gelegenheit, um zu sehen, wie gut der Vierbeiner in dein Zuhause passt und wie gut ihr beide miteinander harmoniert.

Hast du alles erfragt, was dir wichtig ist, nimm dir ausreichend Zeit zu entscheiden, welcher Hund am besten zu dir passt.

Probespaziergang-mit-Hund-aus-dem-Tierheim

Abb.1: Vereinbare einen Probe-Spaziergang mit dem Tierheim, um den Charakter des Hundes besser einschätzen zu können


Die Eingewöhnung eines Adoptivhunds zu Hause erfordert Geduld, Liebe und Verständnis. Jeder Hund reagiert anders auf eine neue Umgebung. Sei also geduldig und lass deinem neuen Freund Zeit, sich wohlzufühlen. Lass deinen Hund sein neues Zuhause in seinem eigenen Tempo erkunden. Beginne mit einem ruhigen Raum und erweitere seinen Bereich nach und nach.  Stelle zuvor unbedingt sicher, dass in deinem Zuhause keine Gefahren für den Hund bestehen. Entferne potenzielle Risiken wie giftige Pflanzen oder scharfe Gegenstände.

Was viele nicht wissen: Hunde mögen Routine. Versuche daher, eine feste Routine für Fütterung, Spaziergänge und Schlafenszeit zu etablieren. Das gibt ihm Sicherheit.

Um eine starke Bindung mit deinem neuen Freund aufzubauen, belohne gutes Verhalten mit Lob, Leckerlis und Streicheleinheiten.  

Wenn sich dein kleiner Schützling dein Zuhaue kennengelernt hat, beginne damit, deinen Hund behutsam anderen Menschen und Tieren vorzuführen und Umgebungen zu erkunden, um seine Sozialisierung zu fördern. Geh dabei in einem langsamen Tempo vor, um ihn nicht zu überfordern.

Damit dein Adoptionshund ein gut erzogenes Familienmitglied wird (falls er es noch nicht ist), beginne frühzeitig mit dem Training, um ihm die Grundkommandos beizubringen und ihn zu einem gut erzogenen Familienmitglied zu machen. Halte dabei Regeln und Erwartungen konsequent ein, damit dein Hund dich als „Rudelführer“ akzeptiert.

Last but not least: Gib deinem neuen Mitbewohner viel Liebe und Aufmerksamkeit. Das wird ihm helfen, sich schneller einzuleben und zu Hause zu fühlen.


Die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim kann eine bereichernde Erfahrung für dich und den Hund sein, aber es ist wichtig, den Prozess sorgfältig zu durchdenken und sicherzustellen, dass du bereit bist, die Verantwortung für dein neues Familienmitglied zu übernehmen – und das bis an sein Lebensende. Wenn du meine oben genannten Punkte beachtest, kannst du sicher sein, dass die Adoption für alle Beteiligten eine positive Erfahrung wird.


Dein Adoptivhund hat schlechte Zähne?


Bedenke, dass du eine regelmäßige Zahn-Untersuchung und ggf. Zahnsteinentfernung beim Tierarzt einplanen solltest. Wir liefern dir einen umfassenden Überblick und Vergleich für die besten Hundekrankenversicherungen.
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