Risikofaktoren, Behandlung & Vorbeugung
Svenja Koch • 08.03.2024
Lesezeit: ca. 6 Minuten (1.388 Wörter)
Inhaltsverzeichnis
Die Liebe zu unseren treuen Begleitern geht weit über das tägliche Spiel und die Fürsorge hinaus. Für engagierte Tierbesitzer ist es von entscheidender Bedeutung, die häufigsten Krankheiten von Hunden und Katzen und deren Hintergründe zu verstehen.
In diesem umfassenden Blogbeitrag werden wir uns eingehender mit 5 verbreiteten Gesundheitsproblemen bei Hunden befassen. Was ist wichtig zu beachten, wenn es um die Bewältigung chronischer Erkrankungen oder langfristiger Gesundheitsprobleme geht?
1. Arthritis und Gelenkprobleme
Arthritis, eine entzündliche Gelenkerkrankung, betrifft nicht nur ältere Hunde, sondern kann auch bei jüngeren Tieren auftreten. Die schleichenden Anzeichen wie Steifheit, Lahmheit und ein verändertes Gangbild sollten ernst genommen werden.
Betroffene Rassen und Risikofaktoren:
Einige Hunderassen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Gelenkprobleme wie Arthritis. Dazu gehören beispielsweise große Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Labrador Retriever, Golden Retriever, Rottweiler und Berner Sennenhunde. Aber auch kleine Rassen wie Mops und Chihuahua können betroffen sein, insbesondere wenn sie übergewichtig sind.
Übergewicht ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung von Arthritis und anderen Gelenkproblemen bei Hunden. Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke und kann zu vorzeitigem Verschleiß führen. Darüber hinaus können Verletzungen, falsche Ernährung, übermäßige Bewegung und sogar genetische Anomalien das Risiko erhöhen.
Abb.1: Leidet dein Hund unter Gelenkproblemen, wird er weniger aktiv sein und häufig in eine Schonhaltung gehen.
Präventive Maßnahmen:
Um das Risiko von Gelenkproblemen bei Hunden zu reduzieren, ist es wichtig, ein gesundes Gewicht zu erhalten. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind entscheidend, um die Gelenke stark und flexibel zu halten. Regelmäßige Tierarztbesuche können dabei helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Behandlungsmöglichkeiten:
Wenn ein Hund bereits an Arthritis oder anderen Gelenkproblemen leidet, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Dazu gehören:
- Medikamente: Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können Schmerzen und Entzündungen lindern. Dein Tierarzt kann auch andere Schmerzmittel oder Ergänzungsmittel empfehlen, um die Gelenkgesundheit zu unterstützen.
- Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Dazu gehören Übungen, Massage und andere therapeutische Techniken.
- Gewichtsmanagement: Wenn Übergewicht ein Problem ist, kann eine Gewichtsabnahme den Druck auf die Gelenke verringern und die Symptome von Arthritis lindern.
- Chirurgie: In schweren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um beschädigte Gelenke zu reparieren oder zu ersetzen.
Fazit:
Arthritis und Gelenkprobleme können Hunde jeden Alters und jeder Rasse betreffen, aber einige sind anfälliger als andere. Durch präventive Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können wir dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Bei bereits bestehenden Gelenkproblemen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Lebensqualität unserer pelzigen Freunde zu verbessern.
Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, da sie den Weg für eine effektive Behandlung ebnen kann. Eine Tierkrankenversicherung kann hier eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die Kosten für physikalische Therapie, entzündungshemmende Medikamente und gegebenenfalls notwendige chirurgische Eingriffe abdecken.
2. Allergien
Allergien sind nicht nur ein menschliches Problem, sondern können auch Hunde betreffen und erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen. Von Hautausschlägen über Juckreiz bis hin zu Atemproblemen können Allergien das Wohlbefinden unseres geliebten Vierbeiners beeinträchtigen. Worin aber liegen mögliche Ursachen und Risikofaktoren von Hundeallergien?
Abb.2: Futter kann ein Auslöser von allergischen Reaktionen beim Hund sein.
Betroffene Rassen und Risikofaktoren:
Während Allergien bei Hunden jeder Rasse auftreten können, gibt es einige Rassen, die aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger sind. Dazu gehören unter anderem Golden Retriever, Labrador Retriever, Deutsche Schäferhunde, Bulldoggen und Terrier. Allerdings können Allergien bei Hunden aller Rassen und Mischlinge auftreten.
Bestimmte Umweltfaktoren und Lebensmittel können das Risiko von Allergien bei Hunden erhöhen. Dazu gehören Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Flohbisse, bestimmte Lebensmittel und Inhaltsstoffe in Futtermitteln sowie bestimmte Materialien wie Kunststoffe oder Chemikalien in Haushaltsprodukten.
Präventive Maßnahmen:
Um das Risiko von Allergien bei Hunden zu reduzieren, können einige präventive Maßnahmen ergriffen werden. Hierzu zählt beispielsweise eine ausgewogene Ernährung: Die Auswahl hochwertiger Futtermittel mit natürlichen Zutaten kann dazu beitragen, allergieauslösende Inhaltsstoffe zu vermeiden.
Ist dein Hund anfällig gegenüber Allergien, reduziere die Exposition deines Hundes gegenüber potenziellen Allergenen wie Pollen, Hausstaubmilben und Schimmelpilzen, indem du regelmäßig reinigst und den Kontakt mit allergieauslösenden Materialien minimierst.
Des Weiteren können regelmäßige Floh- und Parasitenprävention dazu beitragen, allergische Reaktionen auf Flohbisse zu verhindern.
Last but not least sind regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt wichtig, um Allergien frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Hundeallergien kann je nach Art und Schweregrad der Allergie variieren.
Antihistaminika und Kortikosteroide können zur Linderung von Juckreiz und anderen allergischen Symptomen eingesetzt werden. Bei schwereren Allergien kann eine Immuntherapie, auch bekannt als Hyposensibilisierung, empfohlen werden. Dabei werden kleine Mengen des Allergens über einen längeren Zeitraum verabreicht, um das Immunsystem des Hundes zu desensibilisieren.
Diätetische Anpassungen werden bei Nahrungsmittelallergien notwendig. Hier kann eine spezielle Diät verordnet werden, um allergieauslösende Lebensmittel zu eliminieren.
Im Rahmen der Hautpflege können spezielle Shampoos, Salben und andere Hautpflegeprodukte dabei helfen, Hautausschläge und Irritationen zu lindern.
Fazit:
Allergien können Hunde jeden Alters und jeder Rasse betreffen und erhebliche Unannehmlichkeiten verursachen. Durch präventive Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung, Allergenkontrolle und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können wir dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Bei bereits bestehenden Allergien stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Lebensqualität unserer pelzigen Freunde zu verbessern.
3. Herzkrankheiten
Herzkrankheiten können das Leben und die Lebensqualität deines Hundes erheblich beeinträchtigen. Um eine Herzkrankheit frühzeitig zu erkennen und angemessen zu behandeln, ist es wichtig, die Anzeichen, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten zu kennen. Auf diese Aspekte gehe ich nachfolgend näher ein.
Betroffene Rassen und Risikofaktoren:
Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für bestimmte Arten von Herzkrankheiten. Dazu gehört unter anderem der Cavalier King Charles Spaniel: Diese Rasse ist bekannt für ihre Anfälligkeit für Mitralinsuffizienz, eine Herzklappenerkrankung. Auch Dobermänner können an dilatativer Kardiomyopathie leiden, einer Erkrankung, bei der sich das Herzgewebe ausdehnt und schwächt. Boxer sind häufig anfällig für Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie, eine genetische Herzkrankheit, die zu Herzrhythmusstörungen führt. Aufgrund ihrer flachen Gesichtsstruktur haben Möpse oft Atemprobleme, die zu Herzbelastung führen können.
Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Herzkrankheiten bei Hunden gehören auch Faktoren wie Übergewicht, mangelnde körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, genetische Veranlagung und fortgeschrittenes Alter.
Präventive Maßnahmen:
Regelmäßige Untersuchungen durch den Tierarzt können dazu beitragen, Herzkrankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch eine ausgewogene Ernährung, die speziell auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist, kann dazu beitragen, das Risiko von Fettleibigkeit und damit verbundenen Herzproblemen zu verringern. Wichtig ist auch ausreichende Bewegung, um die Herzgesundheit deines Hundes zu fördern. Sorge für regelmäßige Spaziergänge, Spielzeiten und andere Aktivitäten, die zur körperlichen Fitness beitragen.
Halte generell das Gewicht deines Hundes im gesunden Bereich, um das Risiko von Herzproblemen zu verringern, Übergewicht belastet das Herz natürlich zusätzlich.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Herzkrankheiten bei Hunden hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Dein Tierarzt kann beispielsweise Medikamente verschreiben, um die Symptome zu lindern und die Herzfunktion zu unterstützen. Dazu gehören Diuretika, ACE-Hemmer und Betablocker. In einigen Fällen können chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um Herzklappen zu reparieren oder andere strukturelle Probleme zu beheben.
Lebensstiländerungen: Lebensstiländerungen wie eine spezielle Diät, Gewichtsmanagement und angepasste körperliche Aktivität können dazu beitragen, die Herzgesundheit deines Hundes zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Fazit:
Herzkrankheiten können Hunde jeden Alters und jeder Rasse betreffen und erhebliche Auswirkungen auf ihre Lebensqualität haben. Durch präventive Maßnahmen wie regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung können wir dazu beitragen, das Risiko von Herzkrankheiten zu verringern. Bei bereits bestehenden Herzproblemen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Lebenserwartung und Lebensqualität zu verbessern.
4. Krebs
Krebs ist eine der führenden Todesursachen bei Hunden. Die Diagnose und Behandlung sind nicht nur emotional belastend, sondern auch kostspielig. Tierkrankenversicherungen können die Kosten für Operationen, Chemotherapie und andere therapeutische Maßnahmen übernehmen. Diese finanzielle Sicherheit ermöglicht es den Tierbesitzern, sich auf die emotionale Unterstützung ihres Haustiers zu konzentrieren, anstatt sich um die finanzielle Seite kümmern zu müssen.
Betroffene Rassen und Risikofaktoren:
Es gibt tatsächlich einige Rassen, die eine höhere Anfälligkeit für bestimmte Krebsarten aufweisen. Dazu gehören z.B. Bernhardiner, die anfällig für Knochenkrebs (Osteosarkom) sein können, insbesondere in den Gliedmaßen. Golden Retriever können eine höhere Prädisposition für Krebserkrankungen wie Lymphom und Hämangiosarkom (bösartiger Tumor der Blutgefäße) haben als andere Rassen. Boxer sind anfällig für Mastzelltumore, die eine der häufigsten Formen von Hautkrebs beim Hund sind.
Auch der Deutsche Schäferhund kann anfällig für verschiedene Krebsarten sein, einschließlich Osteosarkom und Hämangiosarkom.
Präventive Maßnahmen:
Obwohl es keine Garantie gibt, Krebs bei Hunden zu verhindern, können bestimmte präventive Maßnahmen dazu beitragen, das Risiko zu verringern. Dazu gehören – wie bei den bisher beschriebenen anderen Krankheiten auch – eine gesunde Ernährung, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, Gewichtskontrolle sowie die Reduzierung der Exposition gegenüber Karzinogenen. Vermeide unbedingt den Kontakt deines Hundes mitTabakrauch, giftigen Chemikalien und anderen Karzinogenen, die das Krebsrisiko erhöhen können.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Krebserkrankungen beim Hund hängt von der Art des Krebses, dem Stadium der Erkrankung und anderen Faktoren ab. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehört der chirurgische Eingriff, Chemotherapie oder aber auch eine Immuntherapie. Dein Tierarzt wird dir aufzeigen, welche Art der Behandlung bei deinem Hund sinnvoll und zielführend ist.
Fazit:
Krebs ist eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung für Hunde, kann aber durch präventive Maßnahmen, rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung bewältigt werden. Aufmerksamkeit auf Anzeichen von Krebs sowie regelmäßige tierärztliche sind diesbezüglich sehr wichtig. Bei Verdachtsmomenten solltest du umgehend deinen Tierarzt aufsuchen, damit dein Hund eine angemessene Diagnose und Behandlung erhält.
5. Zahnfleischerkrankungen
Zahnfleischerkrankungen sind ein häufiges Gesundheitsproblem bei Hunden, das oft unterschätzt wird. Diese Erkrankungen können nicht nur zu Mundgeruch und Zahnverlust führen, sondern auch schwerwiegende Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität des Hundes haben.
Abb.3.: Zu viele Leckerlies, vor allem, wenn sie nicht zuckerfrei sind, schädigen die Zähne deines Hundes.
Betroffene Rassen und Risikofaktoren:
Obwohl Zahnfleischerkrankungen Hunde aller Rassen und Mischungen betreffen können, gibt es einige Rassen, die anfälliger dafür sind. Tatsächlich können kleine Hunde aufgrund ihrer spezifischen anatomischen Merkmale und genetischen Veranlagung besonders anfällig für Zahnprobleme sein.
Zu den Risikofaktoren für Zahnfleischerkrankungen bei Hunden gehören unzureichende Zahnpflege, ungesunde Ernährung, mangelnde regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, genetische Veranlagung und fortgeschrittenes Alter.
Präventive Maßnahmen:
Regelmäßige Zahnpflege ist eine unabdingbare Maßnahme, um Zahnfleicherkrankungen beim Hund vorzubeugen. Bürste die Zähne deines Hundes regelmäßig mit einer speziellen Hundezahnpasta und einer weichen Zahnbürste. Dies hilft, Plaque und Zahnstein zu entfernen und das Risiko von Zahnfleischerkrankungen zu reduzieren. Auch eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist, kann dazu beitragen, die Mundgesundheit Ihres Hundes zu unterstützen. Vermeide unbedingt zu viele zuckerhaltige oder kohlenhydratreiche Snacks, da diese Plaquebildung fördern können. Bringe zudem deinen Hund regelmäßig zum Tierarzt für Untersuchungen und professionelle Zahnreinigungen. Dein Tierarzt kann Frühwarnzeichen von Zahnfleischerkrankungen erkennen und behandeln, bevor sie ernsthafter werden.
Tipp: Ergänze die Zahnpflege Ihres Hundes mit speziellen Zahnpflegemitteln wie Kauspielzeugen, Zahngelen und zahnfreundlichen Leckerlis, die dazu beitragen können, die Zähne sauber zu halten.
Behandlungsmöglichkeiten:
Die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen beim Hund hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Dazu gehören professionelle Zahnreinigung, bei der dein Tierarzt eine professionelle Zahnreinigung durchführt, um Plaque und Zahnstein zu entfernen und die Zähne und das Zahnfleisch deines Hundes zu überprüfen. In fortgeschrittenen Fällen von Zahnfleischerkrankungen kann eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um infiziertes Gewebe zu entfernen oder Zähne zu extrahieren. Um Infektionen zu behandeln und Entzündungen zu reduzieren, wird dir dein Tierarzt Antibiotika oder andere Medikamente verschreiben.
Fazit:
Zahnfleischerkrankungen sind eine häufige, aber vermeidbare Gesundheitsproblematik bei Hunden. Durch regelmäßige Zahnpflege, gesunde Ernährung und tierärztliche Untersuchungen kann jedoch die Mundgesundheit unserer vierbeinigen Freunde erhalten werden und das Risiko von Zahnfleischerkrankungen reduziert werden. Bei Verdacht auf Zahnprobleme solltest du sofort deinen Tierarzt aufsuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.