Die 10 meistgestellten Fragen von Hundebesitzern

Svenja Koch • 11.03.2024

Golden Retriever wird mit Salat gefüttert

Lesezeit: ca. 7 Minuten (1.627 Wörter)


Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheit und des Wohlbefindens deines Hundes. Wie bei Menschen kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen, das Immunsystem zu stärken und die Lebensqualität zu verbessern. Doch mit der Vielzahl an verfügbaren Futtermitteln und den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Hunderassen kann die Wahl der richtigen Ernährung eine Herausforderung darstellen. In diesem Beitrag liefere ich Dir die Antworten zu den 10 meistgestellten Fragen rund um die Hundeernährung. Hier erfährst Du, welche Ernährungsformen es gibt, wie du deinen Hund optimal ernährst, und welche Nahrungsmittel vermieden werden sollten. 


Es gibt verschiedene Ernährungsformen für Hunde, darunter Trockenfutter, Nassfutter, rohes Futter und hausgemachte Mahlzeiten. Trockenfutter ist praktisch und kann die Zahnhygiene unterstützen, während Nassfutter eine gute Wahl für Hunde mit empfindlichem Zahnfleisch oder einem schlechten Gebiss sein kann. Rohes Futter, auch bekannt als BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter), basiert auf einer Ernährung, die der natürlichen Nahrung von wilden Vorfahren ähnelt und enthält rohes Fleisch, Knochen, Gemüse und Obst. Hausgemachte Mahlzeiten bieten die Möglichkeit, die Ernährung des Hundes genau zu kontrollieren und individuell anzupassen.


Die Entscheidung zwischen Trocken- und Nassfutter hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Bedürfnisse deines Hundes, seiner Vorlieben und seiner Gesundheit. Trockenfutter hat den Vorteil, dass es oft eine längere Haltbarkeit hat, weniger teuer sein kann und dazu beitragen kann, die Zahngesundheit deines Hundes zu unterstützen, da das Kauen der knusprigen Stücke die Zähne reinigen kann. Einige Trockenfuttersorten enthalten auch eine konzentrierte Menge an Nährstoffen und sind in der Regel kalorienärmer, was für Hunde mit Gewichtsproblemen oder bestimmten gesundheitlichen Bedingungen vorteilhaft sein kann. Auf der anderen Seite enthält Nassfutter oft mehr Feuchtigkeit, was hilfreich sein kann, um die Flüssigkeitszufuhr deines Hundes zu erhöhen, insbesondere wenn er nicht viel trinkt oder Probleme mit der Nierenfunktion hat. Viele Hunde bevorzugen auch den Geschmack und die Textur von Nassfutter und neigen dazu, es besser zu mögen. Letztendlich ist es wichtig, eine hochwertige Marke zu wählen, die die richtige Balance an Nährstoffen bietet und den spezifischen Bedürfnissen deines Hundes entspricht. 


Die Häufigkeit der Fütterung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter, die Größe, die Aktivitätslevel und die Gesundheit deines Hundes sowie die Art des Futters, das du verwendest. Hier gebe ich dir einige allgemeine Richtlinien:

Welpen: Welpen benötigen in der Regel mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag, da ihr Magen kleiner ist und sie mehr Energie benötigen, um zu wachsen. Im Allgemeinen sollten Welpen bis zum Alter von etwa 6 Monaten etwa 3-4 Mal täglich gefüttert werden. Dies kann dann auf 2-3 Mahlzeiten pro Tag reduziert werden, wenn der Welpe älter wird.

Erwachsene Hunde: Die meisten erwachsenen Hunde werden in der Regel zweimal täglich gefüttert – einmal morgens und einmal abends. Diese Aufteilung hilft, eine gleichmäßige Energiezufuhr über den Tag zu gewährleisten und verhindert, dass der Hund zu lange ohne Nahrung bleibt.

Senioren oder Hunde mit speziellen Bedürfnissen: Ältere Hunde oder Hunde mit bestimmten Gesundheitsproblemen können von einer häufigeren Fütterung oder speziellen Diäten profitieren. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deines Hundes mit deinem Tierarzt zu besprechen und entsprechend anzupassen.


Wenn du dich selbst vegetarisch oder vegan ernährst und überlegst, diese Ernährungsweise auch auf deinen Hund zu übertragen, ist es wichtig, das Wohl deines Hundes im Blick zu behalten. Da Hunde nicht in der Lage sind, selbst über ihre Nahrung zu entscheiden, solltest du sorgfältig darüber nachdenken, ob eine fleischlose Ernährung für deinen Hund geeignet ist. Ein Besuch beim Tierarzt zur Durchführung eines umfassenden Blutbilds kann dabei helfen, die vegetarische oder vegane Ernährung perfekt auf die Bedürfnisse deines Hundes abzustimmen. Einige Tierärzte bieten auch Beratungen zu diesem Thema an, um dich bei der richtigen Entscheidung zu unterstützen.   

Kleiner Hund frisst Salat

Abb.1: Salat oder doch besser Fleisch?


Positiv ist, dass du mit selbst zubereitetem Hundefutter genau die Zutaten kontrollieren und individuell auf die Bedürfnisse deines Hundes abstimmen kannst. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn dein Hund bestimmte Allergien oder Unverträglichkeiten hat. Außerdem kannst du sicherstellen, dass hochwertige Zutaten verwendet werden, was zu einer gesünderen Ernährung für deinen Hund beiträgt.

Allerdings ist es wichtig, sicherzustellen, dass das selbst zubereitete Futter alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Mengen enthält, um die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes zu unterstützen. Einseitige oder unausgewogene Ernährung kann zu Mangelerscheinungen oder anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Ich empfehle dir, dich vor der Zubereitung von selbstgemachtem Hundefutter gründlich zu informieren und gegebenenfalls Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater für Hunde zu halten, um sicherzustellen, dass die Mahlzeiten die Bedürfnisse deines Hundes optimal erfüllen.


Einige Lebensmittel, die für Menschen unbedenklich sind, können für Hunde giftig sein.

  • Schokolade enthält beispielsweise Theobromin, das für Hunde giftig ist und zu Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in schweren Fällen sogar zum Tod führen kann.
  • Trauben und Rosinen können bei Hunden Nierenversagen verursachen.
  • Zwiebeln und Knoblauch enthalten Verbindungen, die die roten Blutkörperchen von Hunden schädigen können und Anämie verursachen können.
  • Avocado enthält Persin, das für Hunde giftig sein kann und zu Magen-Darm-Problemen führen kann.
  • Alkohol kann bei Hunden zu Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, Koordinationsproblemen und sogar zum Tod führen.
  • Xylitol, ein Süßstoff, der in vielen zuckerfreien Produkten wie Kaugummi, Bonbons und Backwaren enthalten ist, kann bei Hunden zu einem rapiden Abfall des Blutzuckerspiegels führen und Leberschäden verursachen.
  • Produkte wie Kaffee, Tee oder Energydrinks können bei Hunden ähnliche Symptome wie Schokolade verursachen, da sie ebenfalls Koffein enthalten.
  • Salzige Lebensmittel können bei Hunden zu Natriumvergiftungen führen, die zu Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfen und in schweren Fällen sogar zum Tod führen können.
Mops schaut Kuchen an

Abb.2: Süße Lebensmittel sollte dein Hund nicht bekommen.


Die Rohfütterung, auch bekannt als „Barfen“ (Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung oder Bones and Raw Food), kann für viele Hunde geeignet sein, aber es gibt einige Faktoren zu berücksichtigen:

Gesundheitliche Bedürfnisse: Barfen kann für Hunde unter bestimmten gesundheitlichen Aspekten vorteilhaft sein, einschließlich vorliegenden Allergien, Verdauungsproblemen oder Hautproblemen. Einige Hundebesitzer berichten auch von positiven Veränderungen bei Hunden mit Diabetes oder anderen Erkrankungen.

Aktivitätslevel: Hunde, die sehr aktiv sind oder eine höhere Energie benötigen, wie Arbeitshunde oder Hunde, die intensiv trainieren, könnten von der Rohfütterung profitieren, da sie eine natürliche und hochwertige Quelle von Nährstoffen bietet.

Individuelle Vorlieben: Einige Hunde mögen das Barfen und zeigen eine verbesserte Verdaulichkeit, Glanz im Fell und allgemeines Wohlbefinden. Andere Hunde können jedoch bestimmte Lebensmittel nicht vertragen oder es kann schwierig sein, mit dem Barfen eine ausgewogene Ernährung zusammenzustellen, die alle notwendigen Nährstoffe enthält.

Verfügbarkeit von hochwertigen Zutaten: Barfen erfordert den Zugang zu hochwertigen, frischen Lebensmitteln wie rohem Fleisch, Knochen, Gemüse und Obst. Es ist wichtig, eine Vielfalt an Zutaten zu verwenden, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.

Zeit und Engagement: Die Zubereitung von Rohfutter erfordert Zeit, Planung und Engagement seitens des Hundebesitzers. Dies beinhaltet das richtige Portionieren, das Einfrieren von Lebensmitteln und die Einhaltung hygienischer Praktiken, um das Risiko von Lebensmittelinfektionen zu minimieren.


Es ist nicht ratsam, menschliche Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel ohne vorherige Rücksprache mit einem Tierarzt an deinen Hund zu verabreichen.

Hunde haben unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse im Vergleich zu Menschen, und das Hinzufügen von menschlichen Vitaminen oder Nahrungsergänzungsmitteln kann zu einer unzureichenden oder übermäßigen Zufuhr bestimmter Nährstoffe führen, was gesundheitliche Probleme verursachen kann. Einige Nahrungsergänzungsmittel, die für Menschen sicher sind, können für deinen Hund giftig sein, insbesondere solche, die Vitamine oder Mineralien in übermäßigen Mengen enthalten. Zum Beispiel kann eine übermäßige Zufuhr von Vitamin D zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen bei Hunden führen.


Die Häufigkeit, mit der du deinem Hund Leckerlies geben kannst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe deines Hundes, seine Aktivitätsstufe, seine Ernährung und seine individuellen Bedürfnisse. Achte darauf, die Leckerlies in angemessenen Portionen zu geben, um sicherzustellen, dass sie nicht zu viele zusätzliche Kalorien zu sich nehmen. Leckerlies sollten nicht mehr als 10% der täglichen Kalorienaufnahme deines Hundes ausmachen.

Während des Trainings kannst du deinem Hund häufiger Leckerlies zur entsprechenden Belohnung geben, aber achte darauf, dass du die Gesamtmenge berücksichtigst, die er während des Tages erhält. Wenn dein Hund gesundheitliche Probleme hat, wie Übergewicht oder Zahnprobleme, solltest du möglicherweise die Menge der Leckerlies reduzieren oder alternative Belohnungen finden, die besser zu seinem Gesundheitszustand passen.

Tipp: Achte in jedem Fall darauf, hochwertige Leckerlies zu wählen, die aus gesunden Zutaten hergestellt sind und die Ernährungsbedürfnisse deines Hundes unterstützen.


Die wichtigste Regel beim Füttern von Knochen: Nie ohne Aufsicht! Einige Hunde, insbesondere solche mit Verdauungsproblemen oder Tendenzen zum Verschlucken großer Stücke, sollten beispielsweise keine Knochen zum Kauen erhalten. Wenn dein Hund zu starkem Knochenkauen neigt oder bereits Probleme mit der Verdauung hat, solltest du auf alternative Kauspielzeuge zurückgreifen. Es ist wichtig, den richtigen Knochen für deinen Hund auszuwählen. Rohe, fleischige Knochen wie Rinder- oder Lammknochen sind oft sicherer als gekochte Knochen, da sie weniger spröde sind und weniger leicht splittern können.

Achte auch darauf, einen Knochen zu wählen, der groß genug ist, damit dein Hund ihn nicht verschluckt oder Teile davon absplittert, die eine Erstickungsgefahr darstellen könnten. Der Knochen sollte größer sein als der Kopf deines Hundes.

Fazit

Die optimale Ernährung für Hunde hängt von verschiedenen Faktoren ab und es gibt keine Einheitslösung für alle Hunde. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes zu berücksichtigen und eine Ernährung zu wählen, die ausgewogen, nahrhaft und frei von minderwertigen Zutaten ist. Indem Sie hochwertiges Futter wählen und schädliche Nahrungsmittel vermeiden, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund ein gesundes und glückliches Leben führt.